++ Dies ist ein Gastbeitrag von Dennis Moeck @ Devi’s Ashram. ++
Es ist die wohl wichtigste Zeit des Tages – der Morgen. Wie du ihn begehst, bestimmt maßgeblich, wie du dich den ganzen Tag über fühlen wirst. Denn: Heute ist der erste Tag deiner Zukunft.
Wenn du den Morgen mit Kaffee beginnst, gleich dein Smartphone zur Hand nimmst und deine Mails und Social Media Kanäle checkst, womöglich noch völlig gestresst versuchst, pünktlich zur Arbeit zu kommen, dann ist es Zeit für Sadhana.
Ein Sadhana (spirituelle Disziplin) ist wie eine Liebesgeschichte, die du mit deinem inneren Selbst eingehst. Es ist die tägliche physiche und psychische Pflege deines Geistes, der mit der täglichen Morgenroutine immer klarer, frischer und geordneter wird. In vielen Traditionen, wie z.B. dem Hinduismus, Yoga, Ayurveda oder auch Okkultismus, werden Rituale am Morgen durchgeführt, um den Segen des Tages zu empfangen. So simpel die morgendliche Praxis auch sein mag – sie kann dein Leben von Grund auf verändern.
“Am Morgen zum Sadhana aufzustehen, ist eigentlich ein ganz und gar eigennütziger Akt. Es ist gut für unsere persönliche Stärke, für unsere persönliche Intuition, unsere persönliche Flexibilität, unsere Selbstdisziplin und nicht zuletzt für unser eigenes Wohlbefinden.” (Yogi Bhajan)
Deine spirituelle Disziplin
Ein Sadhana ist von erhabenem Wert. Es ist Disziplin und Freiheit zugleich, denn was du für dich und deine Entwicklung tust, eröffnet dir den Horizont der tiefen Verbindung zu deinem Selbst.
Innerhalb von 72 Stunden haben sich die meisten Zellen deines Körpers erneuert.
Im laufe des Tages sammeln sich geistige sowie körperliche Schlacken an, die unsere pure Essenz, unsere Freude und Bestimmtheit mindern können. Mit deiner morgendlichen Praxis, entlässt du alles aus deinem Mind, was dich daran hindert jeden Tag ein neuer Mensch zu sein. Beginnst du Sadhana, werden nach 3 Tagen deine Zellen mit liebevolleren und klaren Impulsen aufgeladen sein.
Wie du dein Sadhana findest
Es gibt verschiedene Formen des Sadhana. Im Kundalini Yoga wird eine Zeitspanne von 2 ½ Std empfohlen, jedoch kommt es weniger auf die Zeit an, sondern auf deine Hingabe. Die klassiche Morgenroutine aus dem Ayurveda gehört zu meiner liebsten Morgenroutine, die ich mit weiteren Elementen würze. Ein überaus liebevolles Ritual.
Dinacharya – die ayurvedische Tagesroutine
- Frühes Aufstehen. Vor dem Sonnenaufgang (gegen 6:00 Uhr) ist die ideale Zeit, sich mit geistig-spirituellen Übungen zu befassen. In dieser Tagesphase dominiert das Vata-Dosha und ist verantwortlich für die natürliche Ausscheidung und den optimalen Start in den Tag. In dieser Zeit geschieht Meditation wie von selbst.
- 1-2 Gläser warmes Wasser. Es regt das Verdauungsfeuer (Agni) an und hilft Schlackenstoffe aus dem Körper zu entlassen.
- Abhyanga. Die Verjüngungskur schlechthin. Die Selbstmassage schenkt eine ruhige Ausstrahlung, öffnet den Geist, stärkt die Selbstliebe und wirkt zugleich energetisierend.
- Jala-Neti. die Reinigung der Nasennebenhöhlen durch ein Neti-Kännchen macht den Kopf frei und wirkt Vorbeugend gegen Erkrankungen im Kopfbereich vor.
- Yoga/Meditation. Eine ruhige oder kraftvolle Yogasequenz gibt Kraft und Ausdauer. Meditation verleiht völlige Gelassenheit über den Tag.
- Gandusha, das Ölgurgeln. In der Charaka-Samhita (Traditionelle Literatur des Ayurveda) heißt es: “Die Durchführung des Ölgurgelns stärkt die Kieferknochen und die Stimme, entwickelt das Gesicht und maximalen Geschmack der Nahrung…“ Nimm dazu einen Schluck Sesamöl, bewege es langsam im Mund hin und her, kaue es, schlürfe es und ziehe es. Das Öl sollte für 2-3 min immer in Bewegung sein.
- Duschen. Nach der Reinigungszeremonie wird dein Körper nun gereinigt und mit einer milden Seife von Öl befreit.
Wenn dir die ayurvedische Morgenroutine anfangs noch zu viel erscheint, finde die für dich am besten geeignete Praxis.
Weitere Möglichkeiten morgens Sadhana zu praktizieren:
- Direkt nach dem aufwachen, während du noch im Bett liegst, vertiefe deine Atmung und frage dich, was du heute der Welt schenken kannst. Lege eine kraftvolle Intention fest.
- Finde ein Mantra, dass dich die kommenden Wochen begleiten soll. Ein Mantra ist kraftvoll, also erlebe es Wochenlang in seiner Tiefe. Lass es sich entwickeln. Chante z.B. das Gayatri Mantra oder Aad Guray Nameh. Du aktivierst damit 84 Meridiane in deinem Körper, die dich mit geballter Ladung positiver Kraft auffüllen.
- Praktiziere idealerweise 5-10 Minuten Meditation oder Yoga. Alternativ (und das mache ich oft!) klopfe deinen ganzen Körper ab, das regt die Meridiane an und wirkt total erfrischend und öffnend.
- Frühstücke ausgewogen, indem du einen nährenden Brei zu dir nimmst und diese Mahlzeit liebevoll zelebrierst. Lege dir deine Lieblingsmusik auf, zünde ein Räucherstäbchen an und feiere ein neues Leben (das jeden Morgen beginnt).
Während deines Sadhana können tausende Hindernisse aufkommen. Doch nach Tagen, Wochen oder auch Monaten, wird es zu einer Gewohnheit. Es gehört zu dir und wird zu Aradhana, was du fortan intuitiv und vollkommen ohne Anstrengung durchführst. Und irgendwann erreichst du die 3. Stufe: Prabhupathi – die Verschmelzung.
Carpe Diem!
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Was denken die anderen über dich? –
20. Mai 2015 at 12:31[…] • Entwickle eine Morgenroutine • Öle dich ein, als Akt der Selbstannahme • Leg die Hand auf dein Solarplexus, sei du • Kultiviere Zufriedenheit • Richte dich körperlich auf, das fördert deinen Mut • Date deine Angst • Umarme dich mal wieder selbst • Atme mehrmals tief durch […]